I - Vorgeschichte

Der Sage nach wurde Rom in 753 v.Chr. gegründet. Die archäologischen Nachweise dafür sind erkennbar, wenn gleich sich das genaue Datum nicht sicher bestätigen lässt. Jedenfalls rechnet der Römer seine Jahre ab urbe condita, wir schreiben heute (2008 n.Chr.) also das Jahr 2761 a.u.c.

Das in den ersten vorchristlichen Jahrhunderten über die punischen Kriege zur Weltmacht aufgestiegene Rom wurde immer wieder durch kriegerische Einfälle aus dem Norden bedrängt. Im Jahre 387 v.Chr. plünderte der Gallier Brennus die Stadt Rom; um das Jahr 120 v.Chr. begannen die nordgermanischen Stämme der Kimbern und Teutonen ihren Zug nach Süden, wo sie Rom mehrere verheerende Niederlagen beibrachten, bevor sie in den Jahren 102/101 v.Chr. in der Poebene den römischen Truppen unterlagen.

Der furor teutonicus, die Angst vor der „teutonischen Raserei“, sollte das Reich nie wieder verlassen. Neben langen Zeiten der friedlichen Koexistenz, begleitet auf der einen Seite von Ignoranz und Arroganz und auf der anderen von Bewunderung und Hassliebe, kam es immer wieder zu ernsthaften Zusammenstössen.

Letztlich endete diese Koexistenz mit der Übernahme des weströmischen Reiches durch die Germanen in der Zeit der Völkerwanderungen, die ihren Höhepunkt im 4. und 5. Jhd. n.Chr. erreichte. Die Völker die das West-Reich einnahmen verstanden sich, trotz aller kriegerischen Verwüstungen, nicht als Zerstörer sondern als Wahrer des antiken Römischen Reiches mit allen seinen Ansprüchen auf die Universalherrschaft. Das Heilige Römische Reich deutscher Nation, das diesen Anspruch zuletzt vertrat, versank mit den napoleonischen Kriegen im Jahre 2559 a.u.c. (1806 n.Chr.).

Mitten in der Krise der römischen Republik hatte Gaius Julius Caesar (100 bis 44 v.Chr.) für Rom, oder eher zur Verbesserung seiner finanziellen Lage, riesige Gebiete erobert. So konnte er Gallien, das heutige Frankreich, das bis dahin nur an der Mittelmeerküste beherrscht wurde, komplett bis zur Rheingrenze unter seinen großen Nagel reißen.

Auf Caesar geht letztlich auch die pauschale, ethnisch und kulturell nicht zu stützende, Einteilung der Völkerschaften in Gallier bzw. Kelten (westlich des Rheines) und Germanen (östlich des Rheines) zurück. Der gewaltige Strom trennte seitdem Rom und Germanien. Obwohl nicht einfach zu überqueren, stellte er jedoch niemals eine unüberwindliche Grenze dar, weder für Römer noch für Germanen.

So kam es im Jahre 58 v.Chr. zur Entscheidungsschlacht mit dem Sueben Ariovist, der mit seiner Streitmacht den Rhein überschritten hatte und auf gallischem Gebiet gar begann Tribute einzutreiben. In den Jahren 56 und 53 v.Chr. fielen Truppen Caesars andererseits zu Strafexpeditionen nach Germanien ein. Den entscheidenden Sieg schlug Caesar in der Schlacht von Alesia in 52 v.Chr., als er den gallischen Heerführer Vercingetorix in einer denkwürdigen Schlacht niederrang.

Nach der Ermordung Caesars in 44 v.Chr. folgte ein  Bürgerkrieg, den sein Adoptivsohn Gaius Octavius für sich entschied, so dass dieser am 16.01.27 v.Chr. zum Augustus, dem ersten römischen Kaiser ernannt wurde.

 

 

 

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