II - Krieg gegen Germanien

In den turbulenten fast 20 Jahren zwischen dem Hinrichtungstod des Vercingetorix (46 v.Chr.) und der Ernennung des Augustus blieben die Gallier vergleichsweise ruhig, man gewöhnte sich an römische Lebensart und deren wirtschaftliche Vorteile und man raffte sich nicht zu neuen Aufständen größeren Ausmaßes zusammen.

Unruhig blieben dagegen die germanischen Stämme, nicht zuletzt angelockt durch römischen Reichtum und potentielle Beute in Gallien. Und der Rhein schützte ja nicht nur Rom vor Germanien, sondern auch räuberische germanische Gruppen vor dem Nachsetzen der Legionen.

Die Lolliusniederlage

Im Jahre 17 oder 16 v.Chr. kam es dann zu einem ernsthaften Zwischenfall, der den Anfang eines mehr als 30-jährigen Krieges setzte. In 17 v.Chr. wurde Marcus Lollius Legat des Augustus für die Provinz Gallia Comata. Als dann eine Gruppe germanische Stämme, bestehend aus Sugambrer, Tenkterer und Usipeter plündernd durch Gallien zogen, stellte sich Lollius mit seiner V. Legion entgegen. Entgegen aller Erwartung wurde in der Lolliusschlacht, der clades lolliana, die Legion schwer geschlagen und sogar der prestigeträchtige Legionsadler geraubt.

Grund genug für Augustus für drei Jahre an den Rhein zu ziehen. In den Jahren 16 bis 13 v.Chr. organisierte er die Verteidigung der Rheingrenze neu und gründete etliche neue Legionsstädte am Strom: Städte wie Nimwegen, Xanten, Neuss, Köln, Bonn, Koblenz, Mainz verdanken ihre Stadtgründungen u.a. dem schmählichen Untergang der fünften Legion.

Wo genau die Schlacht stattfand ist unbekannt, jedoch saßen die beteiligten Stämme rechtsrheinisch etwa gegenüber dem Gebiet zwischen Bonn und Nimwegen. Für die Lokalisation käme also ungefähr das Dreieck Bonn-Aachen-Nimwegen in Frage, möglicherweise bei Heerlen.

 

 

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