XII - Germanicus: Sein Ende

Die Flottenkatastrophe besiegelt das Schicksal des Germanicus. Offiziell wird das ganze Desaster, das tausende Tote, riesige Summen und ein wirtschaftlich angeschlagenes Gallien gekostet hatte, zwar als Sieg verkauft und Germanicus erhält seinen Triumph in Rom der im Jahre 17 stattfindet.

Dabei werden als höchste Kriegsbeute Thusnelda und ihr mit Arminius gezeugter Sohn Thumelicus vorgeführt, ihr Vater Segestes darf oder muss dem Schauspiel beiwohnen. Wie üblich nach Triumphzügen erwürgt wurden die beiden aber nicht, sie durften auf Grund der besonderen Beziehungen des Segestes mit Rom ins Exil nach Ravenna.

Germanicus war im Gegensatz zu Tiberius ein sehr beliebter Mann beim römischen Volk, er war jederzeit ein ernsthafter Konkurrent auf das höchste Amt geblieben. Hätte er Germanien zurück erobert, so wäre er vermutlich Caesar gleich in Rom einmarschiert. Tiberius konnte also soweit zufrieden sein.

Mit der Abberufung aus Germanien allein war das hohe Ansehen des Germanicus jedoch nicht gebrochen, Tiberius entsandte ihn in den Osten des Reiches, nach Syrien, weit weg von Germanien und vor allem Rom. In Syrien starb er dann schon bald (am 10.10.19) unter mysteriösen Umständen, angenommen wurde eine Vergiftung die der dortige Statthalter Piso möglicherweise im Auftrag von Tiberius vornahm, was aber nie sicher geklärt wurde.

Piso jedenfalls bezahlte das frühe Ende des Volkshelden mit seinem Leben, nach einem Gerichtsurteil in der Sache gegen ihn brachte er sich um. Germanicus dagegen wurde posthum reichlich geehrt und blieb im Volke unvergessen.

Der Triumphzug des Germanicus im Jahre 17 n.Chr. nach einem Gemälde von  Carl Theodor von Piloty aus dem 19. Jhd., heute in der alten Pinakothek in München zu sehen. (Bildquelle: Wikipedia)

Thusnelda und Thumelicus werden an Tiberius (oben rechts) vorbei geführt. Ihr Vater Segestes (oben Mitte mit geneigtem Kopf), der sie verriet, muss dem Schauspiel beiwohnen. Er schaut voller Scham zu Boden, auch seine Tochter und sein Enkel würdigen ihn keines Blickes.

"Dä Prinz kütt": Der letzte Wagen des Zuges ist für Germanicus reserviert; der Princeps führt dem Kaiser und Rom seine Kriegsbeute vor. Der gebundene Germane vor ihm ist Sesithank und seine Frau Rhamis rechts vor ihm. Hinter ihm, im Halbschatten, nach Strabo ein Germane Namens Deoderix.

 

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